Autor Thema: Objektfall bei maskulinen Nomen?  (Gelesen 15879 mal)

Diyarbakir21

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Objektfall bei maskulinen Nomen?
« am: 24. März 2013, 02:20:08 »
Hevals, ich bin neu hier, da ich die kurdische Schriftsprache lernen möchte bzw. gerade fleißig dabei bin.  :D Kann leider nur das von unserem Dorf. Das ist echt ein tolles Forum.  ;D Ich habe eine Frage bzgl. des Objektfalls bei maskulinen Nomen. Mein Buch sagt, dass da ein î an das Nomen angehängt wird. Beispiel: Ez mêrî dibînim = Ich sehe den Mann. Aber irgendwie kann ich mich mit diesem î nicht anfreunden. Wer sagt denn: Ez mêrî dibînim? Es heißt doch einfach: Ez mêr dibînim. Ich hab noch nie gehört, dass da ein î angehängt wird.Wenn das Nomen näher bestimmt wird, dann wird ein î angehängt, das verstehe ich. Z.B: Ez wî mêrî dibînim. = Ich sehen den Mann da drüben. Oder: Ez mêrikî dibînim = Ich sehe einen Mann. Aber wenn man einfach sagt "Ich sehe den Mann", dann wird doch kein î angehängt. Dann müsste man ja auch sagen: Ez nanî dixom. = Ich esse Brot. Oder: Havînî kurd li ser xanî radizên.= Im Sommer schlafen die Kurden auf dem Dach. Das hört sich ja irgendwie voll lustig an ;D Also ist das î Pflicht für das Hochkurdische oder nur optional? Wär nett, wenn mir jemand helfen könnte.

Hun cewaba sewala mi bidin, ezê gelik memnûn bivim.
Serkeftinê ji we'r dixwazim.

berfin

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Re: Objektfall bei maskulinen Nomen?
« Antwort #1 am: 24. März 2013, 08:32:08 »
Silav, Diyarbakir21

Ich freue mich, dass due die Schriftsprache erlernen möchtest und dass dir das Forum gefällt  :)

Du hast vollkommen Recht - der Objektfall - casus obliquus - bei maskulinen Nomen ist

außerdem bei femininen Nomen

und im Plural
-an

Dass man das in deinem Dorf nicht sagt, liegt daran, dass Ihr Umgangssprache sprecht und kein "Hochkurmanci". Das hat zum Teil seinen Grund darin, dass das Kurdische nicht gelehrt werden darf, aber auch darin, dass man in allen Sprachen oft grammatikalisch fehlerhaft spricht.

Geh mal in ein Dorf in Bayern und unterhalte dich mit älteren Leuten  ;)

Deine "lustigen" Sätze sind grammatikalisch richtig. Wenn du in kurdischen Foren stöberst, findest du auch kurdische Zeitungsartikel, in denen du die Anwendung bestätigt findest. z.B. hier
http://www.kurdmania.org/Forum-top-Sammelthread-Kurdischsprachige-Artikel-3523.html#new
(nicht dass ich den Inhalt verstehen könnte  ;) )

Weiterhin viel Erfolg beim Lernen
Silav û rez
Berfin


Diyarbakir21

  • Gast
Re: Objektfall bei maskulinen Nomen?
« Antwort #2 am: 24. März 2013, 13:05:44 »
Wow, vielen Dank für die schnelle Antwort.  :) Dann muss ich mich wohl an dem î gewöhnen. Die Schriftsprache unterscheidet sich ja doch sehr stark von dem, was ich kenne. Das fängt ja schon bei einfachen Pronomen an.  :-\ Ist so, als ob man eine neue Sprache lernt. Alles ist anders.  :) Hab noch viel vor mir.

xerib

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Re: Objektfall bei maskulinen Nomen?
« Antwort #3 am: 07. April 2013, 22:26:15 »
Êvar ba$,

Also mit dem -Î kann ich auch nicht viel anfangen. Wie Diyarbakir21 geschrieben hat, es wird dann gebraucht wenn das Nomen näher bestimmt wird. In den Artikeln, die du liebe Berfin vorgeschlagen hast zu lesen, finde ich es auch nicht anders geschrieben. Vor allem dann nicht, wenn das Nomen sowieso auf -î endet.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leute, die die Regeln für die kurdische Sprache schreiben, versuchen eine ganz neue Sprache zu entwikeln.