Autor Thema: Das Wort „Kurdisch“  (Gelesen 11559 mal)

agire-newroze

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Das Wort „Kurdisch“
« am: 23. Februar 2007, 22:40:14 »
Das Wort „Kurdisch“

Einige Forscher meinen, dass man die Wurzeln der kurdischen Sprache in der medischen Kultur suchen sollte. So schrieb z. B. der Deutsche Eickstedt: „Ohne medische Sprache gäbe es heute kein kurdisches Volk.“

Johann David Michaelis schrieb ebenso, dass Kurden von Meder abstammen:

    „Die Kurden gehören zu dem großen medisch-persischen Völkerstamm; und wenn sie Abkömmlinge der alten Chaldäer sind, die ehemals auf diesen Gebirgen wohnten, so waren auch diese ein mit den Persern und Medern verwandtes, von Assyriern, Syrern und Babyloniern aber, in Sprache und Abkunft ganz verschiedenes Volk.“

Ferdinand Justi, der sein Buch (Kurdische Grammatik) 1880 in Sankt Petersburg veröffentlicht hatte, spricht mit Begeisterung über die kurdische Sprache und die Kurden und schreibt in der Vorrede des Buches (Khorasan):

    „Die kurdische Sprache wird von einem Volk gesprochen, aus welchem Herrscher wie Saladin und Idrisi Bitlisi entsprungen sind, und dessen ausgezeichnete Begabung und ritterlicher Sinn von den europäischen Reisenden, welche nicht bloß durch sein Gebiet reisten, sondern sich die Mühe gaben, dasselbe längere Zeit zu beobachten, nicht genug gelobt werden kann.“

Prof. Syies: „Meder sind kurdische Stämme, die mit dem assyrischen Land benachbart sind. Diese sind von der Sprache her indoeuropäisch und von der Herkunft her Arier.“ Ebenso schrieben weitere andere Forscher sowie Prof. V. Minorsky, W.C.F. Wilson, der irakischer Prof. Taha Baqr, Theodor Nöِldeke, der legendäre kurdische Führer Nuri Dersimi, C.S.A. Edmonds, der armenischer Historiker Masay Xorinsky, Mehrdad Izady, dass Kurden die Nachfahren der Meder sind und die Wurzeln der kurdischen Sprache in der medischen Kultur gesucht werden sollte.

Es gibt natürlich auch andere Forscher, die eine andere Ansicht teilen. Prof. N. J. Marr meinte z. B. dass die kurdische Sprache eine kaukasische Sprache ist.


Ciwan

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Re: Das Wort „Kurdisch“
« Antwort #1 am: 24. Februar 2007, 07:39:46 »
Keko, kannst du bitte auch die Quelle nennen?

agire-newroze

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Re: Das Wort „Kurdisch“
« Antwort #2 am: 24. Februar 2007, 18:56:57 »
Viele Sprachwissenwschafter sind sich heute hinsichtlich der Gliederung der kurdischen Dialekte uneinig. (siehe Klassifizierung der Kurdischen Sprache).

Encyclopaedia Britannica teilt die kurdische Sprache in zwei Hauptdialekte nämlich in Nord- und Südkurdisch.[4] Unterschieden werden allgemein die Dialekte Nordkurdisch, Zentralkurdisch und Südkurdisch.[5]

Insgesamt gesehen gibt es – wie in anderen Sprachen auch – viele Mundarten, die sich von Region zu Region und von Stamm zu Stamm unterscheiden.

Nordkurdisch

Nordkurdisch (kurd. Kurmanji) ist die am weitesten verbreitete kurdische Sprache. Sie wird in der Türkei, in Syrien, Irak und Iran sowie in Armenien, im Libanon und in einigen ehemaligen Sowjetrepubliken von etwa (8–10 Mio.) Menschen gesprochen. Nordkurdisch wird seit den 1930er Jahren vorwiegend im kurdisch-lateinischen Alphabet geschrieben und durchläuft gerade einen Prozess des Sprachausbaus.

Dabei wird versucht, den Dialekt Botani aus Botan in Cizre (Cizîr) zur Hochsprache auszubauen. Dieser Dialekt wurde von Kamuran Bedirxan in den 1920er Jahren als Grundlage für sein Buch über die kurdische Grammatik benutzt. Auch werden viele türkische und arabische Lehnwörter durch kurdische Wörter aus anderen Hauptdialekten ersetzt.

Einzeldialekte:

    * Sanjari, Judikani; Urfi, Botani, Bayazidi, Hakkari, Koceri, Jezire; Aqrah, Dahuk, Amadiyah, Zakhu, Surchi; Qochani, Erzurumi, Birjandi, Alburzi; Herki, Shikaki

Zentralkurdisch

Dagegen wird Zentralkurdisch (kurd. Sorani) im Süden der Autonomen Region Kurdistans und in Westiran von etwa 5 Mio. Menschen gesprochen.

Zur Schreibung des Zentralkurdischen wird meist die arabische Schrift mit Sonderzeichen verwandt, zunehmend aber auch das Kurdisch-lateinische Alphabet. Es gibt sehr viele Schriftstücke in diesem Dialekt.

Die Ausbreitung des Dialektes ist eng mit der Herrschaft der Baban-Dynastie von Suleymania verbunden. Die wirtschaftliche Kraft der Stadt verbreitete das Zentralkurdische in der Region und verdrängte somit das ältere Hewramani und Gorani.

Heute wird das Zentralkurdische auch als Quelle für Wortschöpfungen des Nordkurdischen benutzt.

Einzeldialekte:

    * Arbili, Pishdari, Kirkuki, Khanaqini, Kushnawi, Mukri; Sulaimani, Bingirdi, Garrusi, Ardalani, Sanandaji, Warmawa, Garmiyani; Jafi; Judeo-Kurdisch

Südkurdisch

Zusammen mit den beiden kurdischen Hauptdialekten bildet das Südkurdische (Kelhuri) die genetische Einheit der kurdischen Sprachen. Sie wird im Westiran (Ilam und Kermanschah) und im Osten des Nordiraks (Süd-Chanaqin, Kirind und Qorwaq) von etwa 3 Mio. Menschen gesprochen. Die Sprecher des Südkurdischen sind überwiegend schiitische Kurden.[6]

Einzeldialekte:

    * Kolyai, Kermanshahi, Garrusi Sanjabi, Malekshahi, Bayray, Kalhori, Kordali, Faili, Leki

Zazaki und Hawrami

Viele Kurden rechnen auch Zazaki und Hawrami zum Kurdischen, obwohl sie linguistisch gesehen von Kurdisch zu weit entfernt sind, um als kurdische Sprachen zu gelten. Die Entfernung ist so gross, dass Zazaki und Hawrami sprachgenetisch zu einer anderen Untergruppe des Westiranischen gehören. Eine wechselseitige Kommunikation oder ein Bestreben nach einer Standardisierung bleibt augeschlossen. Gemeinsamkeiten die zwischen Kurdisch und diesen Sprachen existieren, sind auch in anderen westiranischen Sprachen wie Persisch enthalten.