Viele Sprachwissenwschafter sind sich heute hinsichtlich der Gliederung der kurdischen Dialekte uneinig. (siehe Klassifizierung der Kurdischen Sprache).
Encyclopaedia Britannica teilt die kurdische Sprache in zwei Hauptdialekte nämlich in Nord- und Südkurdisch.[4] Unterschieden werden allgemein die Dialekte Nordkurdisch, Zentralkurdisch und Südkurdisch.[5]
Insgesamt gesehen gibt es – wie in anderen Sprachen auch – viele Mundarten, die sich von Region zu Region und von Stamm zu Stamm unterscheiden.
Nordkurdisch
Nordkurdisch (kurd. Kurmanji) ist die am weitesten verbreitete kurdische Sprache. Sie wird in der Türkei, in Syrien, Irak und Iran sowie in Armenien, im Libanon und in einigen ehemaligen Sowjetrepubliken von etwa (8–10 Mio.) Menschen gesprochen. Nordkurdisch wird seit den 1930er Jahren vorwiegend im kurdisch-lateinischen Alphabet geschrieben und durchläuft gerade einen Prozess des Sprachausbaus.
Dabei wird versucht, den Dialekt Botani aus Botan in Cizre (Cizîr) zur Hochsprache auszubauen. Dieser Dialekt wurde von Kamuran Bedirxan in den 1920er Jahren als Grundlage für sein Buch über die kurdische Grammatik benutzt. Auch werden viele türkische und arabische Lehnwörter durch kurdische Wörter aus anderen Hauptdialekten ersetzt.
Einzeldialekte:
* Sanjari, Judikani; Urfi, Botani, Bayazidi, Hakkari, Koceri, Jezire; Aqrah, Dahuk, Amadiyah, Zakhu, Surchi; Qochani, Erzurumi, Birjandi, Alburzi; Herki, Shikaki
Zentralkurdisch
Dagegen wird Zentralkurdisch (kurd. Sorani) im Süden der Autonomen Region Kurdistans und in Westiran von etwa 5 Mio. Menschen gesprochen.
Zur Schreibung des Zentralkurdischen wird meist die arabische Schrift mit Sonderzeichen verwandt, zunehmend aber auch das Kurdisch-lateinische Alphabet. Es gibt sehr viele Schriftstücke in diesem Dialekt.
Die Ausbreitung des Dialektes ist eng mit der Herrschaft der Baban-Dynastie von Suleymania verbunden. Die wirtschaftliche Kraft der Stadt verbreitete das Zentralkurdische in der Region und verdrängte somit das ältere Hewramani und Gorani.
Heute wird das Zentralkurdische auch als Quelle für Wortschöpfungen des Nordkurdischen benutzt.
Einzeldialekte:
* Arbili, Pishdari, Kirkuki, Khanaqini, Kushnawi, Mukri; Sulaimani, Bingirdi, Garrusi, Ardalani, Sanandaji, Warmawa, Garmiyani; Jafi; Judeo-Kurdisch
Südkurdisch
Zusammen mit den beiden kurdischen Hauptdialekten bildet das Südkurdische (Kelhuri) die genetische Einheit der kurdischen Sprachen. Sie wird im Westiran (Ilam und Kermanschah) und im Osten des Nordiraks (Süd-Chanaqin, Kirind und Qorwaq) von etwa 3 Mio. Menschen gesprochen. Die Sprecher des Südkurdischen sind überwiegend schiitische Kurden.[6]
Einzeldialekte:
* Kolyai, Kermanshahi, Garrusi Sanjabi, Malekshahi, Bayray, Kalhori, Kordali, Faili, Leki
Zazaki und Hawrami
Viele Kurden rechnen auch Zazaki und Hawrami zum Kurdischen, obwohl sie linguistisch gesehen von Kurdisch zu weit entfernt sind, um als kurdische Sprachen zu gelten. Die Entfernung ist so gross, dass Zazaki und Hawrami sprachgenetisch zu einer anderen Untergruppe des Westiranischen gehören. Eine wechselseitige Kommunikation oder ein Bestreben nach einer Standardisierung bleibt augeschlossen. Gemeinsamkeiten die zwischen Kurdisch und diesen Sprachen existieren, sind auch in anderen westiranischen Sprachen wie Persisch enthalten.